Welche Auswirkungen haben die neuen Technologien auf die Vision, Führung und die Lösungen mittelständischer IT-Unternehmen?
Die IT-Branche steht wieder einmal vor großen Veränderungen. Die Märkte für IT-Lösungen wandeln sich, durch die neuen Möglichkeiten die IT bzw. die Digitalisierung ermöglichen.
Was kann man sich unter IT-Mittelstand vorstellen?
Unter mittelständischen IT-Unternehmen definieren wir hier IT-Unternehmen zwischen 08, Mio. € – 30 Mio. Umsatz. Die meisten dieser IT-Unternehmen sind branchenorientiert in sogenannten „vertikalen Märkten“ „unterwegs“.
Im ERP-Markt z.B. haben SAP und Microsoft, als „Platzhirsche“ ca. 50% des ERP-Marktes erobert, die anderen 50% werden erfolgreich von IT-Mittelständlern besetzt.
Wie im Jahre 2000 verändern sich die Märkte Technologie bedingt stark.
Dabei sind viele Umbrüche in 2020 zu beobachten.
Die Branchensoftwaremärkte sind bis auf die Klein- und Kleinstbetriebe mit Branchenlösungen versorgt und es besteht ein Verdrängungswettbewerb
In Deutschland gibt es ca. 6,6 Mio. Klein- und Kleinstbetriebe. Klein- und Kleinstbetriebe die bisher mit Excel & Co. gearbeitet haben, sehen ein, dass sie Branchenlösungen benötigen und wechseln aufgrund des Preis-/Leistungsverhältnisses auch gerne in die Cloud.
Die immer gefährlicheren Cyber-Attacken und die immer komplexere werdende IT-Infrastruktur erhöht den Trend zu Cloudlösungen und neue Technologien wie AI/KI (künstliche Intelligenz) schaffen neues Rationalisierungspotential in nahezu allen Unternehmensbereichen.
Junge Mitarbeiter gerade in mittelständischen in IT-Unternehmen erwarten Arbeitsplätze mit hoher IT-Unterstützung. Die demoskopisch bedingte „Verrentung“ von über 30% der bestehenden Arbeitsplätze, in den nächsten 7 Jahren, führt zu einem immensen Wissensverlust der nur durch IT-Einsatz abgefedert werden kann.
Für die mittelständische IT-Branche entsteht dadurch Handlungsdruck.
Für den IT-Markt prognostizierte schon 1999 der damalige Chef-Volkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter: „dass sich auf dem IT-Markt nun die Spreu vom Weizen trennt” (Zitat). Als Gründe dafür sah er den beschleunigten Technologie- und Personalmangel.
Der Niedergang der IT-Mittelständler hat sich so nicht bewahrheitet – es gibt gerade durch neue Cloudlösungen noch mehr IT-Unternehmen als Ende der 90er Jahre – aber die Herausforderung, den Technologiewandel und die Personalknappheit zu bewältigen, besteht weiterhin und behindert das Wachstum von mittelständischen IT-Unternehmen.
Welche Lösungsansätze für IT-Mittelständler gibt es, um sich diesen Herausforderungen erfolgreich zu stellen?
Mit bestehenden Mitarbeitern neue Technologien (Cloud, AI/KI, Security, etc.) selbst oder über Partner für ihre Softwarelösungen verfügbar machen und Preismodelle überdenken und anpassen.
Die Wertschöpfung erhöhen, um die erhöhten Kosten der Innovationen zu decken und Strategische Produkt-Partnerschaften zur Kostenreduzierung schließen, um nicht alle neue „Themen“ alleine bedienen zu müssen.
Wettbewerber, die Nachfolger suchen, ggfls. übernehmen, um die Marktanteile zu erhöhen und mit Wettbewerben sich zusammenschließen, um am Markt besser bestehen zu können (Beispiel: Step Ahead AG, Godesys) und letztendlich den Unternehmenswert zu erhöhen.
Ebenfalls die Schnittstellen zu Softwarepartner entwickeln, um sich tiefer in Marktnischen zu etablieren. Etablierung einer wirksamen Personalgewinnungsstrategie, die dauerhaft den Anteil von Initiativbewerbungen erhöht ist dazu ein Schlüsselinstrument.
Zu guter Letzt das Netzwerk unter den IT-Anbietern konsequent nutzen, um strategische Kooperationen zu erleichtern und zu beschleunigen.
Der IT-Unternehmertag am 4.2.2020 bietet mittelständischen IT-Unternehmern die Möglichkeit das Netzwerk zu erweitern.