Am 15. Mai war der IT-Unternehmertag zu Gast auf dem vom BITMi und dem IT Klub Mainz & Rheinhessen e.V. veranstalteten Praxistalk. Der Geschäftsführer der IT-Impulse Herr Albert Vallendar moderierte diesen Praxistalk mit Frau Dana Muth vom BITMi. Interessant waren die von Herrn Vallendar gezeigten Statistiken, die das Problem des Fachmangels im Zeitverlauf und für die Zukunft aufzeigten.
Die diskutierte Alternative zum Fachkräftemangel: near shore wurde sehr stark bezüglich der Risiken hinterfragt.
Im Ergebnis stellte sich heraus, dass die Wechselrate der Projektbeteiligten (des near shore-Partners) in europäischen Ländern niedrig ist. Teilnehmer berichteten übereinstimmend, dass dies z.B. in Indien ein Problem darstellt, da dort die Mitarbeiter öfter wechseln auch, wenn man das nicht generalisieren kann und sollte.
Das Sprachproblem zwischen deutschen und den ausgewählten near shore-Partnern ist entlang der “Habsburger Linie” gering, da viele junge IT-ler in diesen Ländern Deutsch sprechen. Anders sieht z.B. in Spanien aus.
Mehrere Teilnehmer berichteten, dass Ihre Mitarbeiter sich schwer tun Englisch als Projektsprache zu akzeptieren – dies ist sicher eine Aufgabe des Managements die Sprachvielfältigkeit der Mitarbeiter zu fördern.
Ein Teilnehmer gab den Tipp bei der Auswahl von indischen Projektteams auf die Sprache der jeweiligen Region zu achten, da diese unterschiedlich für “europäische Ohren” verstehbar sind.
Herr Ulrich Böttger berichtete dann von seinen praktischen Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit near shore Projekten. Der persönliche Kontakt ist am Anfang der “Schlüssel” zum Erfolg. Regelmäßige tägliche Abstimmungsrunden sollten obligatorisch sein. Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor ist die Transparenz der Verträge zwischen Auftraggeber, Auftragnehmer und Projektverantwortlichen. Bei der Auswahl des near shore – Anbieter`s sollten die Örtlichkeiten etc. unbedingt vor Beauftragung begutachtet werden.
Frau Norma Demuro Geschäftsführerin der keeunit GmbH hatte das Thema Arbeitgeberattraktivität – was IT`ler wirklich wollen.
Eine Analyse von 2 unterschiedlichen Befragungen von IT-Unternehmern und Bewerbern, mit der Fragestellung, was Ihnen besonders wichtig beim Arbeitgeber ist – brachte das erstaunliche Ergebnis, dass die Antworten komplett unterschiedlich ausfielen.
Studierende finden besonders wichtig bei Ihren Arbeitgebern:
- Weiterbildung
- Aufstiegschancen
- Bezahlung
- Branche
- Image
- Wohnort
Ein Hinweis darauf, dass die “Wünsche, Prioritäten” der jungen Bewerber, den IT-Unternehmern nicht bekannt sind.
Am Beispiel der hohen Präferenz der “Fortbildung” kann man feststellen, dass gerade in diesem Punkt mittelständische IT-Unternehmer am falschen Ende sparen – nämlich an der Fortbildung, die oft zu Gunsten der laufenden Projekte geopfert werden.
Frau Demuro wies noch darauf hin, dass junge Leute sozusagen eine “Familie” im Unternehmen suchen und der direkte Kontakt zu den Vorgesetzten gerade in der Bewerbungsphase (z.B. auf Jobmessen) suchen und positiv beurteilen.
Die sich anschließende Diskussion brachte auch noch weitere interessante Details zum Vorschein. Insgesamt ein sehr gelungener Abend des BITMi`s und des IT Klub Mainz & Rheinhessen e.V. der durch den Vorstand Herrn Matthias Memmesheimer vertreten war.
An dieser Stelle möchten wir gerne zum nächsten IT-Unternehmerfrühstück in Frankfurt/Eschborn am 14.6.2019 einladen das wir wieder in Kooperation mit dem BITMi veranstalten.
Unser Thema: Erfolgsfaktoren von near shore Projekten.
Bis dahin!