Es vergeht kaum ein Tag an dem IT-Unternehmer/innen nicht von einem private equity Unternehmen, strategischen Investor oder M&A-Makler/-Berater angesprochen wird, mit der Bitte um Kontaktaufnahme.
Was passiert da gerade im M&A-IT-Markt?
Zunächst haben Investoren den IT-Markt für sich als attraktiv bemerkt, denn Wartungsverträge und dauerhafte Einnahmen durch Managed Services Verträge, sowie durch die Digitalisierung und Corona-Krise getriebene positive Prognose der nächsten Jahre “befeuern” die Begehrlichkeiten, in diesem Markt zu investieren. Weiterhin suchen Kapitalanleger/family offices getrieben durch minus Zinsen – sichere und attraktive Vermögensanlagen.
Dieser Trend betrifft Systemhäuser und Softwareunternehmen die Branchenlösungen anbieten.
Wachstumsorientierte Systemhäuser besorgen sich über den Verkauf von Anteilen Kapital, um ihre buy&build – Strategie erfolgreich umzusetzen. Gerade hat die TIMETOACT GROUP sogar die Mehrheit der Unternehmensanteile an Equistone Partners Europe veräußert, um ihre ehrgeizigen Ziele umsetzen zu können.
Die Sichtweise der IT-Unternehmer lässt sich so zusammenfassen:
“Lieber weniger Anteile von etwas großen, als alle Anteile von etwas kleinen”.
Equistone ist dabei nicht alleine, so hat sich z.B. Waterland an der netgo – Gruppe mit der gleichen Motivation beteiligt.
im Softwaremarkt sieht es etwas anders aus. Zunächst stehen hier vor allem Branchensoftwareunternehmen im Fokus. Diese haben i.d.R. wesentlich geringere Umsätze als Systemhäuser. Zudem sind die vertikalen Marktsegmente (Branchenspezialisierung) viel kleiner, als die Märkte für Systemhäuser. Die Umsätze bewegen sich zwischen 1 Mio.€ bis ca. 15 Mio.€. Das EBITA hat eine breite Spanne von 5% – 40% v. Umsatz. Weiterhin stehen die meisten Softwareunternehmen vor größeren Investitionen in eine neue Cloud-basierende Lösung.
Da viele der Softwareunternehmen in den 90 `er und 00 `er Jahren gegründet wurden, steht auch die Nachfolgeplanung für die Unternehmer/innen auf der Agenda.
Die Sichtweise der Softwareunternehmer lässt sich so zusammenfassen:
“Hohe Investitionen in die neue Softwaregeneration und verstärkter Wettbewerb in den Marktnischen, bergen ein erhöhtes unternehmerisches Risiko am Ende der Lebens-arbeitszeit”.
Konservative Softwareunternehmer verschließen sich oft diesen Marktveränderungen. So ver-weigern viele ein Gespräch mit den potentiellen Investoren und verpassen dadurch eine interessante neue Option, die sein unternehmerisches Risiko erheblich reduzieren könnte. Diese Auffassung ist meist noch geprägt von dem z.T. schlechten Ruf von Venture Capital Unternehmen, die bis 2003 im neuen Markt agierten.
Der IT-Unternehmertag lädt deshalb, IT-Unternehmer/innen zu unseren nächsten virtuellen Austausch für Geschäftsführer & Führungskräfte im IT-Mittestand, am Freitag den 21. Mai 2021 8 bis 10 Uhr, ein.