Fachkräftemangel, demografische Entwicklung und Wertewandel der jungen Generation verändern die „Spielregeln“ der Mitarbeitergewinnung
Fachkräftemangel, demografische Entwicklung und Wertewandel der jungen Generation verändern die „Spielregeln“ der Mitarbeitergewinnung in der IT-Branche dramatisch.
Da mittelständische IT-Unternehmen erst ab ca. 70 – 80 Mitarbeitern eine eigene Personalabteilung haben, fällt es den kleineren IT-Unternehmen schwer sich auf diese veränderten Bedingungen einzustellen.
Verschärft wird diese Situation durch den Mitarbeiterbedarf der großen IT-Unternehmen und Unternehmen die eigene IT-Abteilungen unterhalten. Diese können den zukünftigen Mitarbeitern attraktive Leistungspakete anbieten mit einer langfristigen Perspektive.
Da herkömmliche Personalgewinnungsstrategien wie z.B. Anzeigenschaltung in der Presse und auf Portalen immer weniger erfolgreich sind, ist es für IT-Unternehmen notwendig eine Strategie zu entwickeln dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.
In einer aktuellen Umfrage unter IT-Unternehmern gaben nur 40% der Befragten an, bereits einen konkreten Plan zu haben, um IT-Mitarbeiter erfolgreich zu gewinnen.
Eine Mitarbeitergewinnungsstrategie zu entwickeln und umzusetzen benötigt Beharrlichkeit und Zeit. Insofern kann sich eine wirksame Strategie zu einem „Alleinstellungsmerkmal“ entwickeln.
Was geschieht mit den IT Unternehmen die sich diesem Thema nur halbherzig widmen?
Hierüber gibt die aktuell durchgeführte Umfrage unter IT-Unternehmern auch einige Hinweise.
Die beschriebenen Auswirkungen dürften auch ihre Spuren in den Bilanzen der IT-Unternehmen hinterlassen. Doch besonders kritisch sehen wir die Aussage der Befragten, dass 48% wegen des Mitarbeitermangels nicht wachsen können. Dies bedeutet auch, dass mittelständische IT-Unternehmen trotz Hochkonjunktur ihre kritischen Unternehmensgrößen nicht überwinden können.
In vielen Gesprächen mit und unter IT-Unternehmern kommt noch ein anderer Aspekt ans Tageslicht, der die Rekrutierung von IT-Fachkräften erschwert:
„Die IT-Unternehmer bemerken, dass die junge Generation anders tickt als sie selber und sie verstehen die Wünsche und das Verhalten dieser Generation nicht“.
Der bekannte Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, hat die verschiedenen Generationen intensiv erforscht und in ihrem Verhalten untersucht.
Die Generation Y beschreibt Prof. Hurrelmann wie folgt:
- sich alle Optionen bis zum Schluss offen halten,
- Erfüllung in der Arbeit und in der Familie suchen,
- einen Plan haben, den man aber umwerfen kann.
Unsere Folge aus diesen Erkenntnissen: Das Mitarbeiter wie Kunden behandelt werden sollten. Dies bedeutet für die Personalstrategie einen Paradigmenwechsel.
IT-Unternehmer berichteten uns: „…und plötzlich hatte ich im Bewerbungsgespräch mit einem Informatiker das Gefühl, als würde ich mich bei ihm bewerben…“.
Was bedeutet dies im Einzelnen für eine Personalstrategie?
- Wir sollten die Anforderungen und Motive unserer „Mitarbeiterkunden“ kennenlernen, um Mitarbeiter zu gewinnen und erfolgreich halten zu können
- Ein erfolgreiches ON-Boarding – versus „ins kalte Wasser werfen“
- Potentielle Bewerber da abholen, wo sie sind versus herkömmliches Personalmarketing
- Das eigene Unternehmen attraktiv und bekannt machen
- Ihr IT-Unternehmen als Marke, mit Zielen und Werten aufstellen auf, dass die Mitarbeiter stolz sein können und mit dem sie sich identifizieren können.
Gerade mittelständische IT-Unternehmer sollten das Thema Personalstrategie auf die Agenda nehmen. Die Nachfrage nach geeigneten Mitarbeitern wird in den nächsten Jahren weiter steigen bei einem geringeren Angebot und der Verrentung der Geburtsstarken Jahrgänge.