„Nutzen Sie die Zeit und arbeiten Sie am Unternehmen“

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Noch nie war dieser Spruch passender als heute. Der Alltag, man kennt ihn, vollgepackt mit Emails, Telefonaten und Terminen. Man glaubt, man ist über den Berg und hat den größten Teil gepackt, schon erscheint rechts unten das schöne Outlook Fenster „neue E-Mail“ – und schon laufen Sie wieder im Hamsterrad.

Doch wo bleibt die Zeit für mein Unternehmen?

Gerade für Führungskräfte, Geschäftsführer und Inhaber ist es besonders schwierig, dem täglichen Hamsterrad zu entfliehen und einmal über den Tellerrand hinaus sich mit Themen zu beschäftigen, die das eigene Unternehmen in Zukunft nach vorne bringen.

Natürlich, Ihre Zahlen sind gut, die Mitarbeiter zufrieden und die nächste bombastische Weihnachtsfeier mit integrierter Kletterwand und Bowlingrunde ist gesichert. Parallel werden die neuen Zahlen präsentiert. Alles in Butter.

Doch reicht Ihnen das wirklich? Da wären wir nun wieder bei unserer alltäglichen Herausforderung, ein Zeitfenster zu finden zwischen dem 9.00 Uhr Call, dem 10.30 Uhr Jour Fixe, der 11.45 Uhr Websession und dem 12.30 Uhr Business Lunch mit den zwei neuen Mitarbeitern, die sie eingestellt haben. Sie wissen von was ich rede. Sie brauchen Zeit.

Sicherlich reflektieren Sie nicht mal eben zwischen dem Status Quo Meeting um 13.45 Uhr und dem Projektgespräch um 15.15 Uhr, wie die letzten Jahre gelaufen sind und leiten daraus wichtige zukünftige Strategien ab, die Ihr Unternehmen langfristig so richtig nach vorne bringen.

Et voila! Zeit kommt

Da wären wir nun. Die Welt hat Ihnen Zeit geschaffen, Ihr Potential zu analysieren. Einfach so – und da wir wissen, dass die Welt nach „COVID-19“ anders aussehen wird, gibt es auch Anlass genug zu prüfen, ob das Unternehmen in die richtige Richtung steuert.

In Folgenden möchten wir einige Thesen aufstellen, die aus unserer „Sicht der Dinge“ sich schneller als vor der Krise verändern werden und damit ggfls. Ihr Geschäftsmodell beeinflussen.

Es lässt sich somit als erstes feststellen, dass mittelständische IT-Unternehmen mit Wartungs- und Mieteinnahmen in der Krise robuster sind als IT-Unternehmen, die im Projektgeschäft tätig sind.

Weitere Maßnahmen wie Websessions oder Videokonferenzen über die verschiedensten Tools erfahren momentan eine viel stärkere Akzeptanz als vorher. Dies dürften vor allem die Reisekosten reduzieren. Somit wird vor allem das Home Office sich noch stärker etablieren als je zuvor. Auch nach der Corona Krise, die wir aktuell erfahren, wird sich das Home Office mehr und mehr durchsetzen. Voraussetzung hierfür sind natürlich starke Serververbindungen und ein sehr gutes ausgebautes Internetnetz in Deutschland.

IT-Systemhäuser dürften Hochkonjunktur haben, weil deren Kunden vermehrt „Home Arbeitsplätze“ einrichten müssen – Engpässe bezüglich der Hardware sind aktuell eher unwahrscheinlich. In einer ähnlichen Situation befinden sich momentan alle Online-Meeting Tools. Die User Zahlen und Neuanmeldungen explodieren gar.

Aber vor allem nach der Krise werden Software Mietmodelle eine höhere Akzeptanz erfahren, weil diese für die Liquidität schonend sind. Dies bedeutet zumindest für die Übergangszeit einen Umsatzausfall im Vergleich zum Lizenzverkauf.

Softwarekunden aus dem kleinen Mittelstand, die vor der Rente stehen, werden soweit sie keinen Nachfolger haben, ihren Betrieb schließen und die Kündigungsquote ggfls. überdurchschnittlich erhöhen. Die Zahlungsmoral der kleinen Kunden wird sich erheblich verschlechtern und der stationäre Handel wird weiter zu Gunsten des Online Handels verlieren, weil durch die Schließung der Geschäfte sich mehr Menschen mit dem Onlinekauf anfreunden werden.

Gastronomie und Handel ohne finanzielle Reserven, werden durch Mitarbeitermangel, hohen Mieten und der Umsatzausfälle in den nächsten Wochen/Monate vom Markt verschwinden. In Folge werden die IT und Softwareanbieter Kunden verlieren.

Soweit sich die staatliche Unterstützung der Wirtschaft auf Kurzarbeitergeld, zinslosen Krediten, Steuerstundungen, Vorauszahlungsreduzierungen und Sonderabschreibungen beschränken, werden finanziell schwache Mittelständler nicht überleben können.

Die Demografie sagt uns, dass bis 2025 jährlich rund ca. 1,4 Mio. Menschen 65 Jahre alt werden und viele mittelständische IT-Unternehmer – auch in der IT-Branche keinen Nachfolger haben. Dies bietet den anderen Marktteilnehmern ggfls. neue Chancen, in sogenannten vertikalen Branchen als neue Wettbewerber einzutreten – auch durch Unternehmenszukäufe.

Die Notwendigkeit von Produktneuentwicklungen (Cloud, Security, Digitalisierung von Geschäftsprozessen) verlangen hohe Investitionen, die sich nur noch finanzstarke IT-Mittelständler leisten können. Der Vertrieb von Cloudlösungen muss sich bedingt durch die zunächst geringere Wertschöpfung und durch den Wegfall der Lizenzerlöse verändern, weil die Kosten eines eigenen Vertriebes zu hoch wären.

Disruptive Lösungen von neuen Marktteilnehmern können schnell eine ernsthafte Bedrohung von etablierten erfolgreichen Geschäftsmodellen werden, die durch PE (Privat Equity Fonds) und Family Offices hohe finanzielle Mittel haben, um neue Wettbewerbssituationen entstehen zu lassen.

Natürlich ist diese Aufzählung der Einflussfaktoren auf mittelständische IT-Unternehmen nicht vollständig – es werden auch nicht alle Faktoren unbedingt auf alle IT-Unternehmen direkten Einfluss haben.

Wir möchten mit dieser Aufzählung darstellen, wie komplex die heutige Ausgangssituation ist und wollen anregen, dass IT-Unternehmer/innen sich Zeit nehmen, die Dinge zu identifizieren, die für ihr Unternehmen am wichtigsten sind, um das Unternehmen erfolgreich agil auszurichten.

Eine Beschäftigung mit der Zukunft hilft Sachverhalte realistischer einzuschätzen und in schweren Zeiten das Unternehmen weiter zu entwickeln.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Kraft in den nächsten Wochen!